Häufig gestellte Fragen
Ja. Wer eine Kameradrohne fliegen will, muss sich erstmal auf der vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) betriebenen Plattform dLIS (digitales Lizenzantragswesen) registrieren. Da für die Rehkitzsuche geeignete Fluggeräte schwerer als 250 Gramm sind, müssen überdies ein Selbststudium durchgeführt und eine Theorieprüfung bestanden werden. Die Schulungs-Kategorie ergibt sich aus der (mitunter fehlenden) Klassenmarkierung der Drohne, sowie den einzuhaltenden Abständen zu unbeteiligten Personen, bzw. deren potenziellen Aufenthaltsgebieten.
Für die Durchführung von Rehkitz-Suchflügen genügt ein «Nachweis über den Abschluss eines Online-Lehrgangs» für die Offene Kategorie A1/A3. Anfänger ohne Vorkenntnisse benötigen für den gut aufgebauten Online-Kurs und die offizielle Theorieprüfung am PC etwa drei Stunden Zeit.
Hinweis: Vereinsinterne Prüfungen, Zertifikate, Diplome etc. sind wertlos, da ihnen allen die Homologation des BAZL fehlt.
In erster Linie durch eine hohe Einsatzbereitschaft des Teams. Wenn die Drohne an den Mähtagen im «Hangar» bleibt, nützt sie niemandem etwas. Ebenso wichtig ist die Beschränkung des Einsatzrayons auf ein lokal zusammenhängendes Gebiet. Die punktuelle Bewirtschaftung weit entfernter Wiesen reduziert die Flächenleistung erheblich. Eine Drohne soll deshalb nicht im Kofferraum kreuz und quer durch die Gegend gefahren werden, sondern möglichst viel in der Luft sein. Des Weiteren steigern gut programmierte Wegpunkt-Flugpläne die Effizienz eines Copters signifikant.
Weil das planlose Herumfliegen nicht zum Ziel einer seriösen Rehkitzrettung führt. Denn erst der automatische Suchflug macht es möglich, Wiesen strukturiert, auf der optimalen Höhe, dem Terrain angepasst und mit der optimalen Geschwindigkeit abzufliegen. Sorgfältig erstelle Flugpläne maximieren sowohl Effektivität, als auch Effizienz. Der automatische Suchflug gewährleistet überdies auch eine sichere Operation bei Dunkelheit, in anspruchsvollem Gelände, sowie in der Nähe von Hindernissen. Falls das Gelände eben und hindernisfrei ist, können kurze Suchflüge mit einer Flugzeit von weniger als zwei Minuten auch von Hand durchgeführt werden.
Ein unbemanntes Luftfahrzeug (Unmanned Aircraft System, UAS). Es kann sich dabei um ein Flächenflugzeug mit einem Push- / Pull-Antriebssystem handeln, oder aber um ein Helikopter-ähnliches System ohne Flügel, dafür mit Rotoren – auch «Multikopter» oder «Copter» genannt. Die Anzahl der Propeller widerspiegelt sich im Namen: Quadrocopter (vier Rotoren), Hexacopter (sechs), Octocopter (acht).
Er muss auf der Fernsteuerung neben der Standard-App des Drohnenherstellers zusätzlich eine Navigations-App beherrschen. Der Pilot muss fähig sein, effiziente und sichere Wegpunkt-Flugpläne erstellen zu können. Suchflüge muss er auch unter Zeitdruck, bei Ablenkung, sowie bei Dunkelheit sicher und konzentriert durchführen können. Des Weiteren muss der Drohnenoperateur teamfähig sein und viel Zeit mitbringen. Er muss während der rund zweimonatigen Mähsaison zuverlässig auf Abruf bereitstehen.
Die Jungtiere unseres einheimischen Rehwildes Capreolus capreolus liegen zur Feindvermeidung nach der Geburt mit nahezu perfekter Tarnung regungslos in der Deckung. Es ist für Beutegreifer – auch versierte Greifvögel – praktisch unmöglich, sie optisch wahrzunehmen. Da Kitze fast geruchlos sind, können sie auch von Witterungsspezialisten wie Füchsen, Wildschweinen oder Hunden kaum lokalisiert werden. Ihr fehlender Fluchtinstinkt bewährt sich bei Prädatoren. Bei herannahenden Mähmaschinen ist er jedoch fatal. Es dauert mehrere Wochen, bis Rehkitze ein Fluchtverhalten entwickelt haben, um sich modernen, schnellen Mähmaschinen entziehen zu können. So haben Rehkitze ein hohes Todesfallrisiko, wenn sie «zur falschen Zeit in der falschen Wiese» liegen. Werden sie verletzt, verenden sie häufig erst nach einer mutmasslich qualvollen Leidenszeit. Solche Unfälle gilt es zu vermeiden.
Nein. Es reicht vollkommen, wenn sich ein Pilot mit «seinen» Jägern und «seinen» Landwirten organisiert, deren Wiesen er Jahr für Jahr abfliegt. In Einzelfällen kann die Gründung eines eigenen lokalen Vereins sinnvoll sein, etwa dann, wenn ein Crowdfunding angestrebt wird.
Die Rehkitzrettung wird (auch) in der Schweiz ausgesprochen heterogen betrieben. Aufgrund der fehlenden Organisationsstruktur weiss niemand, wie viele und welche Vereine, losen Gruppen und Einzelpersonen wo überhaupt aktiv sind.
Weil Drohnen nur mit für uns ungenügenden navigatorischen Fähigkeiten ausgeliefert werden, etwa einer als Proof Of Concept (POC) angedachten Mapping-Software. Diese soll das Potenzial des Fluggerätes aufzeigen. Interessenten können daraufhin eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Softwarelösung programmieren. So hat VC Technology Ltd © mit LITCHI eine für die Rehkitzsuche ideale Navigationslösung entwickelt.
Wer eine DJI-Drohne nutzt, die vor Mitte 2021 freigegeben wurde, kann ausschliesslich LITCHI verwenden. Dies betrifft etwa die Modelle Air und Mavic der zweiten Serie. Sie sind Bestandteil des MSDK 4.x.
Drohnen, die ab der zweiten Hälfte 2021 auf den Markt kamen, etwa die Modelle Air und Mavic der dritten Serie, sind (wenn überhaupt) im MSDK 5.x hinterlegt und werden nur mit LITCHI PILOT kompatibel sein.
LITCHI ist fertig entwickelt und quasi das stabil laufende Original, während sich LITCHI PILOT seit Dezember 2023 noch immer in einem öffentlichen Beta-Test befindet und erst über einen einzigen Flugmodus verfügt. Der Freigabetermin der neuen App ist unbekannt.
Beide Softwarepakete bestehen jeweils aus zwei Teilen. Der eine ist die Browseranwendung Mission Hub. Damit werden am PC die Wegpunktflüge (missions) halbautomatisch geplant. Der andere ist die auf dem Controller zu installierende LITCHI-App, bzw. die LITCHI PILOT-App. Damit werden die zu Hause programmierten Flüge im Felde durchgeführt. Die Synchronisation der Flugpläne erfolgt bei einer Internetverbindung automatisch.
Bauern und Jäger. Der Landwirt ist – wie jedermann – dem Tierschutzgesetz verpflichtet und darf keinem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Des Weiteren hat er grösstes Interesse daran, Botulismus von seinem Stall fernzuhalten. Der Revierjäger seinerseits ist der Wildhege verpflichtet. Sie wird ihm durch die Jagdgesetzgebung im gepachteten Revier auferlegt. Revierkantone sind AG, BL, BS, LU, SG, SO, TG und ZH. In Patentkantonen übernehmen Wildhüter die Hegeaufgaben. Deren Anzahl ist in Bezug auf die vielen Mähwiesen jedoch relativ klein. Mancherorts setzen sich deshalb auch Patentjäger aus ihrem jagdethischen Selbstverständnis heraus für die Rehkitzrettung ein.
Salopp gesagt alle, mit denen erfolgreich «Nullnummern» erreicht werden (keine vermähten Kitze). Zur Auswahl stehen leider nur wenige Modelle.
Ideal sind die ausgereiften Kompaktdrohnen aus der zweiten Serie Air und Mavic von DJI, insbesondere die der 600-Gramm-Klasse entstammende DJI AIR 2S. Sie setzt seit Frühjahr 2023 in punkto Handlichkeit und Preis neue Massstäbe. Ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera von TELEDYNE-FLIR und betrieben mit der Navigationssoftware LITCHI stellt sie ein nahezu perfektes, feldtaugliches und einfach zu bedienendes Flugsystem dar.
Wenig geeignet sind Industriedrohnen, die ohne passende Industriesoftware betrieben werden. Teure Optionen wie Frost- oder Niederschlags-Tauglichkeit, Akkuwechsel bei laufender Drohne, Dock-Operation, tiefe NeDT-Werte oder AES-256-Verschlüsselungen sind überflüssig. Nach wie vor gilt die DJI M2EA als Geheimtipp. Sie hat die gleiche Wärmebildkamera wie ihre Nachfolgerin M3T, ist im Gegensatz dazu aber LITCHI-tauglich.
Wegen Pilotenfehlern. Fällt bei einer Drohne der Hauptprozessor aus, stürzt sie zwar genauso ab wie etwa nach einem Kurzschluss im elektrischen System oder dem Versagen der Lagesensorik. Aber die Hauptursache für die ganzen Abstürze ist nicht die fehlende Redundanz systemkritischer technischer Komponenten, sondern praktisch zu 100% Pilotenfehler. Darunter fallen etwa Bedienfehler, der schnoddrige Umgang mit der Technik, fehlende Kenntnisse, die Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten, Programmierfehler, Fluguntauglichkeit und mangelnde Routine.
Nein. Bei Drohnen ist «neu» ein Synonym für «nicht fertig entwickelt». Die Erfahrungen mit der erratisch anmutenden Entwicklungsarbeit bei DJI zeigen, dass es mindestens neun Monate dauert, bis alle Drohnenkomponenten inklusive der Fernsteuerung einwandfrei funktionieren. Damit aber nicht genug. Bevor auf dem Controller Fremdsoftware wie LITCHI verwendet werden kann, muss eine neue Drohne im MSDK zudem fehlerfrei hinterlegt worden sein. Kurz: Das Erscheinungsdatum einer Drohne kann kein Kriterium für deren Kauf sein. Funktionieren muss sie.
Ja. Das manuelle Steuern einer modernen Drohne ist zwar einfach und hat auch nichts mit herkömmlichem Fliegen zu tun. Denn heutige Systeme sind raumstabil und vollgepackt mit unterstützender Computertechnik. Jeder bekommt so ein Gerät in die Luft. Aber einmal oben, stellt sich die Frage, wann, wo und in welchem Zustand die Drohne wieder zu Boden kommt. Und ob sie bis dahin Personen, Tiere und/oder Gesetze verletzt hat.
Aus aviatischer Sicht ist die Operation einer Drohne eine ganz andere Hausnummer als das blosse Steuern des Gerätes. Wer sicher fliegen will, ist gut beraten, seine mit dem Kompetenznachweis erworbenen theoretischen Kenntnisse mit einer praktischen Ausbildung zu ergänzen.
Nein. Durch den zu kleinen Öffnungswinkel HFOV der verbauten Wärmebildkamera ist ihre potenzielle Flächenleistung zu gering. Damit fällt sie klar hinter die Möglichkeiten ihrer Vorgängerinnen zurück, namentlich der M2EA. Ein allfälliger Versuch, diesen Rückschritt mit Flughöhen von über 100 m zu kompensieren, würde zu einem deutlichen Effizienzverlust des Suchsystems führen.
Theoretisch, ja. Allerdings sind automatisch erzeugte Flugpläne bislang erst von bescheidener Qualität. So ergeben Wiesen mit Zipfeln, Ein- oder Ausbuchtungen, gebogenen Rändern, etc. viel zu komplexe Polygone, als dass die Planungsalgorithmen daraus vernünftige Flugrouten errechnen könnten. Die typischerweise generierten Löcher, d.h. Zonen, die während des Fluges gar nicht eingesehen werden können, sind inakzeptabel. Abgesehen von den Effektivitätsproblemen fehlen auch Lösungen zu Effizienz und Flugökonomie. Ebenso schaffen es aktuelle Planungscomputer nicht, einen Flugplan für mehrere in der Nähe liegende Wiesen zu generieren. Wer schnell und komfortabel qualitativ hochwertige Flugpläne erzeugen will, programmiert diese deshalb selber. LITCHI lässt diesbezüglich kaum Wünsche offen – gerade bei anspruchsvollen Ausgangslagen.
Wir empfehlen, bei Rehkitz-Suchflügen während folgender Flugphasen manuell zu fliegen:
- Beim Start.
- Bei der Positionierung der Drohne über dem Kitz, nachdem der automatische Suchflug beendet wurde.
- Bei allen Flügen mit weniger als zwei Minuten Flugdauer, falls das Gelände eben und hindernisfrei ist.
- Bei der Bereitstellung der Drohne zur Landung (Rückkehr der Drohne nach dem Einsatz).
- Bei der Landung.
Etwa alle sechs Jahre – auch bei intensivem Gebrauch. Wenn das Fluggerät so operiert und gewartet wird, wie wir es instruieren, kann es während mindestens dieser Zeitspanne zuverlässig eingesetzt werden. Flugakkus müssen erfahrungsgemäss nach drei bis vier Jahren ersetzt werden.
- SCHLECHT sind Flugpläne, die nicht höhenkorrigiert sind, zu hohe Geschwindigkeiten verwenden und/oder Löcher enthalten. Denn dann entscheidet lediglich der Zufall, ob Kitze gefunden werden oder nicht. Solche, mitunter maschinell erzeugte Missionen, sind untauglich.
- BEDINGT TAUGLICH sind Flugpläne, die die Mähfläche zwar lückenlos und höhenkorrigiert abdecken, sonst aber unvernünftig programmiert sind. Etwa dann, wenn unnötig viel Weg zurückgelegt wird, Kurven fehlen oder zu tiefe Geschwindigkeiten verwendet werden.
- GUT sind Flugpläne, die nicht nur effektiv, sondern auch effizient sind. Sie decken entsprechend die ganze Fläche mit intelligent angelegten, höhenkorrigierten Flugwegen ab, kommen ohne überflüssige Segmente aus, weisen passend dimensionierte Kurven, sowie hohe, auf den Wärmebildauswerter zugeschnittene Fluggeschwindigkeiten auf.
- PERFEKT sind Flugpläne, die überdies noch elegant sind. Dort sind rein vertikale Steig- und Sinkflugelemente ebenso tabu wie schnelle Lageänderungen, d.h. hohe Beschleunigungen. Das ist aber etwas für schlaflose Nächte. Oder Profis. Oder Profis mit schlaflosen Nächten.
Das Ziel eines jeden ambitionierten Drohnenpiloten muss die Qualitätsstufe GUT sein.
- 320 x 256 Pixel für Arbeitshöhen bis zu 60 m.
- 640 x 512 Pixel für Arbeitshöhen von 70 m und darüber (grosse Wiesen, hohe Hindernisse).
Die Auflösung ist zwar wichtig, aber längst nicht das einzige Kriterium, das eine Rolle spielt. Ebenso zentral sind etwa der Öffnungswinkel HFOV der Linse, sowie die Software der Wärmebildkamera betreffend der Darstellungsqualität von Bewegtbildern.
Weil die Drohne ihren programmierten Flugweg nicht verlassen darf. Wenn bei den Wegpunkten lediglich Richtungsänderungen, nicht aber Kurven programmiert sind, muss der Copter dort jeweils anhalten und sich neu ausrichten. Erst danach darf er weiterfliegen. Ebenso sinnfrei sind (zu) eng dimensionierte Kurven. Das unnötige Verzögern und Beschleunigen läuft dem Streben nach Effizienz diametral zuwider. Die Kurvenradien sollen so gewählt werden, dass die Drohne ihre Reisegeschwindigkeit möglichst beibehalten kann.
Nein. Ausser einige Berufswildhüter als Teil ihrer Arbeit. Eine flächendeckende Finanzierung ist weder aktuell möglich, noch absehbar. Spenden- oder Vereinsgelder decken gelegentlich die Materialkosten, eine Vergütung von Arbeitsstunden erscheint nicht finanzierbar. Deshalb tragen Jäger und andere engagierte Naturfreunde üblicherweise nicht nur den personellen, sondern auch den finanziellen Aufwand.
Sie ist individuell. Unter Neueinsteigern gibt es kaum je identische Fragestellungen – weder von der Thematik, noch vom Zeitpunkt her. Was für einen Studenten selbstverständlich sein mag, muss sich der Pensionär möglicherweise drei Mal erklären lassen. Genau dafür gibt es Platz. Vom Aufbau her wechseln sich Theorie und Praxis ab. Während wir für das zentrale Theoriemodul möglichst mehrere Lerngruppen zusammenziehen, findet der Flugdienst in den Modulen 1 und 3 ausschliesslich in Kleingruppen statt.
Nein. Die seit der Einführung der Mavic-Drohnen verbauten Sensoren (Inertial Measurement Unit, IMU) ermöglichen eine derart feine Lagekontrolle, dass auch bei fest montierter WBK eine problemlose Bildauswertung möglich ist. Und dies, obwohl ein gewisses «Bild-Schaukeln» systeminhärent ist. Der Pilot darf seine Drohne freilich nicht zur Ausführung abrupter Flugbewegungen zwingen. Sei es im manuellen Flug mit inadäquaten und/oder inkonsistenten Steuerbefehlen, oder aber im automatischen Flug mit qualitativ schlechten Wegpunkt-Flugplänen.
Nein. In der Praxis ist es schlicht nicht nötig, dass ein Wegpunkt zentimetergenau angeflogen wird. Abgesehen davon benötigt auch RTK ein ungestörtes GNSS-Signal, weshalb gelegentlich auftretende Satelliten-Empfangsprobleme auch damit nicht gelöst werden könnten.
a) So hoch wie möglich, so tief wie nötig – genügend grosse Wiesen vorausgesetzt. Während früher zwischen fünf und zehn Metern über Boden geflogen wurde, operieren wir heute zwischen 50 und 100 Metern. Die zur Wahl stehenden Flughöhen sind insbesondere abhängig von der Auflösung der Wärmebildkamera, sowie deren Öffnungswinkel (HFOV).
b) So schnell wie möglich, so langsam wie nötig. Zu jeder Flughöhe gehört die passende Geschwindigkeit. Sie muss eine sichere Auswertung des Wärmebildes erlauben. Dementsprechend ist die Konzentrationsfähigkeit des Wärmebildauswerters der limitierende Faktor.
Die für die Flugplanung relevanten Parameter finden sich in einer übersichtlichen Tabelle, die als Arbeitsgrundlage dient.
Weil es die bislang einzige Möglichkeit ist, ein in allen Belangen auf die Rehkitzrettung zugeschnittenes System zu erhalten. Der modulare Aufbau erlaubt überdies die Weiterverwendung der Wärmebildkamera (WBK) als teuerster Einzelkomponente. Sie wird mit einer neuen Halterung jeweils auf die Nachfolgedrohne transferiert und «überlebt» so mehrere Drohnengenerationen. Schon seit Jahren könnten die Hersteller übrigens kleine Rehkitzrettungssysteme mit wechselbaren WBKs bauen. Aber offenbar rechnet sich die Bewirtschaftung dieses Nischenmarktes nicht.
Rund 20 pro Saison. In Jahren mit nur wenigen Schönwetterperioden können es auch mal nur 15 Einsatztage sein, in Jahren mit vielen solcher Perioden gerne auch 25 und mehr. Dazu zählen auch Tage, an denen Kontrollflüge durchgeführt werden (müssen). Etwa um die Tauglichkeit von komplexen Navigationsflügen zu verifizieren, oder um für die Einsatzplanung vor «Grossmähtagen» Kitzstandorte zu eruieren.
Durch die Zählung der vermähten Rehkitze. Wenn bis am Abend eines jeden Mähtages weder die Landwirte nach dem Mähen, Zetten und Schwaden ihrer Wiesen ein vermähtes Kitz festgestellt, noch die Jäger diesbezügliche Beobachtungen gemacht haben – etwa aufgrund einer Ansammlung von Greifvögeln – kann davon ausgegangen werden, dass auch keines getötet wurde.
Das Ziel ist immer eine «Nullnummer». Und zwar für die ganze Saison. Falls trotz aller Anstrengungen einmal ein Kitz vermäht wurde, führt jedes seriöse Team mit dem Landwirt eine Analyse zur Unfallursache durch. Nur wer diese kennt, ist auch in der Lage, die Lehren daraus zu ziehen. Vermähte Kitze gelangen übrigens via die kantonale in die Eidgenössische Jagdstatistik.
Damit ein guter Puffer zum Auffangen allfälliger zeitlicher Verzögerungen entsteht, etwa aufgrund von Abwesenheiten oder schlechtem Flugwetter. Auch gemächlich arbeitende Kursteilnehmer haben so eine realistische Chance, ihr Ziel zu erreichen.
Ja. Dabei handelt es sich aber bloss um Referenzzeiten für das Marketing. Denn die im Kleingedruckten beschriebenen Testbedingungen haben schlichtweg nichts mit der normalen Flugpraxis zu tun. Einen Akku wie dort insinuiert «leer zu fliegen» ist überdies sowohl technischer Unsinn, als auch operationell unseriös. Wer von den Referenzwerten des Herstellers 30% abzieht, erhält eine praxisnahe Flugzeit.
Unter Einbezug der Überlegungen zu den elektromagnetischen Gefahren kann in deren Nähe grundsätzlich geflogen werden. Die Hinderniserkennung der Drohne ist aber (auch) in diesem Falle unbrauchbar. Ein automatischer Navigationsflug ist der manuellen Steuerung vorzuziehen. Zur korrekten Programmierung eines Flugplans müssen die Masthöhen, sowie die Höhe der Leitungen oberhalb der Mähwiese bekannt sein. Nach der Programmierung ist ein Kontrollflug bei guten Sichtbedingungen zwingend. Wie immer.
White Hot. Um auf dem Wärmebild Kitze erkennen zu können, müssen Form, Grösse und Temperatur analysiert und mit Wissen und Erfahrung abgeglichen werden. Das menschliche Gehirn ist darin unschlagbar gut, wenn das Bild monochromatisch dargestellt wird. Mehrfarbige Wärmebilder behindern die schnelle und zuverlässige Auswertung infolge der unerwünschten Priorisierung der Temperaturdarstellung.
Weil sie lediglich die Anzahl aufsummierter Kitzfunde widerspiegeln. Solche Ereignisse erlauben keine Rückschlüsse darauf, wie häufig etwa ein und dasselbe Kitz gezählt wurde, oder ob es während einer Mahd nicht doch noch zu Tode kam. Als Beispiel mögen zwei Kitze einer Rehgeiss dienen, die zwar an zwei Mähtagen gefunden, an einem dritten aber trotzdem noch vermäht wurden: Der Datensatz behauptet dreist, dass vier Rehkitze gerettet worden seien, obwohl es sich lediglich um zwei Tiere handelt, die erst noch getötet wurden.
Wenn auf dem Wärmebild ein Kitz erscheint (meist sind es zwei), merkt sich der Retter dessen ungefähre Position. Nach Beendigung des Suchfluges wird das weitere Vorgehen besprochen. Entsprechend der aktuellen Situation begibt sich der Retter in die Nähe des Kitzes, und der Operateur positioniert seine Drohne darüber. Wenn sowohl das Kitz, als auch der Retter auf dem Wärmebildmonitor sichtbar sind, wird der Läufer entweder per Funk oder Telefon zum Ziel gelotst, oder er navigiert mit seinem eigenen Monitor selbstständig dort hin.
Eigene Fluggeräte:
- DJI Air 2S
- DJI Mavic 3
- DJI Mavic 2 PRO
- DJI Mavic 2 Zoom
- DJI Mavic 2 Enterprise
- DJI Mavic PRO Platinum
- DJI Mavic PRO
- DJI Mavic Mini 2
- DJI Mavic Mini
- DJI Inspire 1
- Mikrokopter Quadrocopter
- Mikrokopter Octocopter
- Eigenbau Hexacopter (4K)
Fremdgeräte:
- Was immer uns zum Testen zur Verfügung gestellt wird, meist Fluggeräte von DJI und YUNEEC.
Nein. Nicht jede Jagdgesellschaft kann einen geeigneten Piloten stellen. Muss sie auch nicht. Es gibt viele gut funktionierende Teams mit externen Piloten, d.h. Nicht-Jägern mit eigener Wärmebild-Drohne.
Die Schweizer natürlich. Und die Deutschen.
2011 publizierte die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich eine Masterarbeit mit dem Titel «Rehkitzrettung: Einsatz eines UAV mit Thermalkamera zur Ortung von Wildtieren». Darin wird eine Georeferenzierungs-Methode beschrieben.
Ebenfalls 2011 berichtete das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) Oberpfaffenhofen über Experimente mit einem Wildrettungssystem unter dem Titel «Kitzrettung aus der Luft». Dabei geht es um die Weiterentwicklung einer ursprünglich tragbaren Version.
2012 beschrieb das DLR seinen Wildretter unter «Deutschland – Land der Ideen».
Seit 2013 sind die FUX&DAX-Mitglieder FUX und 4K mit ursprünglich selbst gebauten Wärmebild-Drohnen in der Rehkitzrettung aktiv. Sie beschäftigen sich seither gezielt mit der Entwicklung effizienter, feldtauglicher und möglichst günstiger Systeme.
Zwischen 2014 und 2018 lief an der Berner Fachhochschule (BFH) / Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) ein ergänzendes Projekt zum «Aufbau einer regionalen Rehkitzrettung aus der Luft». Dem zu Grunde lag eine Live-View-Methode.
2016 publizierte das DLR eine Thesis zum Thema «Entwicklung eines UAV-basierten Systems zur Rehkitzsuche und Methoden zur Detektion und Georeferenzierung von Rehkitzen in Thermalbildern.». Es geht dabei um eine Georeferenzierungs-Methode.
2018 gelang den FUX&DAX-Mitgliedern FUX und 4K der Durchbruch mit der Realisierung preisgünstiger Systeme mit Kleindrohnen, die mit FLIR-Wärmebildkameras bestückt wurden. Dies als feldtaugliche Alternative zu den teuren Multikoptern und Thermalkameras der Forschungsanstalten.
2019 wurde FUX&DAX® gegründet. Der Verein optimiert und verfeinert unablässig die Technik und Methodik. Mit einem gezielt dafür entwickelten Schulungsprogramm erfolgt die Umsetzung von der Theorie in die Praxis.
Eine lebensbedrohliche bakterielle Vergiftung von Rindern, Pferden und Schafen. Die Krankheitserreger vermehren sich in Tierkadavern, beispielsweise vermähten Rehkitzen, unter Sauerstoffabsenz. Solche anaeroben Bedingungen sind etwa in der Silage gegeben. Das von Clostridium botulinum produzierte Gift führt in der typischen Krankheitsform meist zum Tod.
Nur Personen, die dazu berechtigt sind. Das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel sieht in Art. 18 vor, dass mit Busse bis zu CHF 20’000.- bestraft wird, wer vorsätzlich und ohne Berechtigung jagdbare Tiere einfängt und gefangen hält.
Nichts. Bambi© von Walt-Disney-Studios ist ein Weisswedel-Hirschkalb, und kein Rehkitz. Weder kommt der Weisswedelhirsch in Europa vor, noch Rehwild in Nordamerika. Überdies unterscheidet sich das Verhalten der Jungtiere signifikant. Und Mähdrescher sind Getreide-Erntemaschinen, mit denen die Körner gelöst und vom Stroh getrennt werden. Sie eignen sich nicht für die Grasernte.
Grundsätzlich gar nicht. Es muss vermieden werden, dass Rehkitze Fremdgeruch erhalten, z.B. durch die menschliche Haut, Kleidung oder auch Handschuhe. Das Problem ist nicht die Rehgeiss. Die nimmt ihre Kitze so oder so wieder an. Das Problem sind Beutegreifer mit feinem Geruchssinn. Ihre Nase könnte sie zu den vormals (fast) geruchlosen Kitzen führen. Falls unumgänglich, werden Kitze mit Grasbüscheln angefasst.
Nun, vielleicht, weil wir etwas schräge Vögel sind? Der FUX ergibt sich aus dem Nachnamen des einen Gründungsmitglieds. Der DAX leitet sich aus dem Vornamen des anderen ab. Das Schweizer Fernsehen hat in den 1970er Jahren den entsprechenden Kinderfilmklassiker ausgestrahlt…